Über mich

1941 wurde ich in Graudenz/Westpreußen geboren. Ich lebe seit 1981 in Sandhausen.

Von 1961 bis 1966 Studium an der Universität Heidelberg und der Freien Akademie Mannheim.

Fächer: Kunstgeschichte, Germanistik und Grafik. 

Tätig als Designer.

Von 1966 bis 1969 Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg; Hauptfach: Kunsterziehung. Seit 1969 im Schuldienst, zunächst als Grund- und Hauptschullehrer, seit 1972 als Realschullehrer. Meine

Fächer waren Kunst, Deutsch und Religion. Während meiner Dienstzeit stellte ich - allein und in Gruppen - regelmäßig aus.

Seit 2002, dem Abschlußjahr meiner Dienstzeit, widme ich mich mit neuer Intensität meiner künstlerischen Arbeit.

 

1985 war ich Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Heidelberger Malerkreis“, dessen Initiator der bekannte Heidelberger Maler Joachim Geißler-Kasmekat war. Wir sind heute sechs Mitglieder, drei Frauen und drei Männer, die immer wieder auch gemeinsam ausstellen, zuletzt bis 6. Januar 2011 in der Residenz in Würzburg.

 

In meinen Bildern suche ich dem Geheimnis des Lebens auf die Spur zu kommen. Das ist der Grund meines Malens. Dabei folgen die Bilder dem Bedürfnis nach Stimmigkeit. Aus Lust am Gestalten gewinne ich gleichsam spielerisch – tastend aus mir heraus erste Gestaltungsimpulse, die sich, wenn es gelingt, immer mehr verdeutlichen und schließlich zu einer fertigen Bildskizze vermitteln. Diese wird dann auf Leinwand oder Gouachepapier übertragen. Der Malvorgang läuft zunächst sehr zupackend spontan ab, verfeinert sich dann, bis das Resultat vor mir steht. Paul Klee sagte: „Wenn das Bild mich anschaut, ist es fertig“. Das gilt auch für mich.

Durch alle gestalterischen Spannungen hindurch suche ich immer wieder einen tragenden Grund. Es geht mir um Vertiefung, um Innewerden meiner ganz unterschiedlichen Erfahrungen von Leben.

Dabei fühle ich mich den Wertmaßstäben eines soliden Malhandwerks verpflichtet.

Ich will Inhalte geben, die sich unserem heutigen Horizont erschließen. Ihrer Darstellung entsprechen für mein Lebensgefühl die Qualitätsmaßstäbe eines guten Bildhandwerks. Nur so ist die Intensität zu erreichen, die meinem Anliegen entspricht.

Ich will keine skurrile Phantastik, keine Fortsetzung des Surrealismus. Wenn es darum geht, einen Stilbegriff für meine Malerei zu finden, lasse ich mich am ehesten auf die Begriffsbeziehung von Symbol und Wirklichkeit ein, so etwas wie „Symbolischer Realismus“.

Das bedeutet: Ich will keine bloße Faszination, Irritation, Überraschung, Verfremdung, Kritik. Vielmehr will ich Grundzusammenhänge des Lebens verdeutlichen.

Im einzelnen Menschen sammeln und spiegeln sich die Grundzüge des Lebens, die in ihrer Bedeutsamkeit uns alle angehen; zum Beispiel die Erfahrungen des Verfügtseins, der Entfremdung, der Angst, der Schuld - aber auch die Erfahrungen der Zuversicht, der Reue, der Umkehr, der Entwicklung, der Hoffnung, der Liebe.

In meinen Bildern gebe ich diesen Grundbefindlichkeiten gestalthaften Ausdruck. So werden die Zusammenhänge anschaulich, wahrnehmbar, begreifbar. Bedeutsamkeit vermag sich im Fühlen einzustellen. Der Betrachter kann sich jenseits von Sprach- und Denkregelungen der Bedeutung von Leben inne werden.

Die Bildzeichen, die ich gebe, dürfen nicht als Illustration missverstanden werden. Sie sind keine Abbildungen, sondern Sinnbildungen – Sinnzeichen, Gestaltwerdungen von Zuständen in uns und um uns, von Grunderfahrungen unseres gemeinsamen auf Zukunft sich entwickelnden Daseins.

Mein Interesse gilt den Hintergründen der Phänomene, der Geheimnistiefe der Wirklichkeit. Meine eigene Weise, auf die Frage des Daseinsgeheimnisses zu antworten, ist die Erschaffung von Bildsymbolen. In ihnen stelle ich mich.

Meine Bilder sind Mitteilungen und suchen den entschlüsselnden Betrachter. Das bin zunächst ich selber. Nach Bildvollendung suche ich einen Titel, weil ich mir und dem Betrachter einen Schlüssel in die Hand geben will zu einem Entschlüsselungsprozess. Dabei ist der Betrachter eingeladen, ein eigenes Verhältnis zum Bild zu gewinnen. Er gibt dem Bild vielleicht einen ganz anderen „Titel“ oder überhaupt keinen. -

 

Gedanken zu dem Bild "Aha-Moment" als Beispiel für den erschließenden Einstieg in meine Bildwelt:

 

Das Bild teilt sich in zwei Ebenen. Links Flächen und Figuren, rechts ein dunkler Raum mit obigem kleinen weißen Quadrat, das wie ein Ausguck wirkt. Der schräge, gelbweiße Streifen von links oben zur Mitte hin zielt auf eine hell-goldene Kugel. Beides erinnert vielleicht an Kometenschweif und Gestirn.

Unter der Kugel befindet sich eine dunkle stereometrische Anlage, die die Kugel von unten stützt, sich gleichzeitig mundartig öffnet. Dabei bietet der helle rot-orange-gelbe Innenraum zwei mögliche Blickrichtungen. Einmal von links nach rechts zum anderen Raum hin sich öffnend, zugleich wie eine Pfeilspitze von rechts nach links in die schwarze Ebene eindringend. Diese Öffnung erweitert das Flächige der Anlage zum Räumlichen hin, ebenso der Teil über der Kugel, der wie umgeklappt wirkt.

Die Anordnung der linken Bildebene ist dabei bestimmt durch eine verwinkelte, dunkel angelegte Formation, die die Kugel umgrenzt und an drei Punkten berührt. Wird sie gehalten, wird sie vermessen?

Die anschließende Entscheidung für den Titel „Aha-Moment“ lässt für mein Begreifen zunächst vielleicht physikalische oder astronomische Affirmationen zu, will jedoch darüber hinaus auf allgemeine Lebenszusammenhänge aufmerksam machen, in denen sich uns plötzlich ein erhellender und klärender Aspekt auftut. Der Betrachter hat, wie bei allen anderen Bildern auch, immer das Recht, meine vorgeschlagenen Titel abzuweisen. Er möge sich jedoch zur Auseinandersetzung eingeladen sehen und sein ganz eigenes Bildverhältnis gewinnen.